DV-gestütztes Versicherungs-Controlling

DV-gestütztes Versicherungs-Controlling – Für die informations- und die systemtechnische Unterstützung aller Führungs- und Controllertätigkeiten gibt es in den meisten Versicherungsunternehmen inzwischen multi-dimensionale Datenbanken (Data Warehouses oder Data Marts) aus denen periodisch oder sporadisch die auf die einzelnen Nutzer abgestimmten Auswertungen zur Unterstützung der Analysen, Planungen und Kontrollen erzeugt werden können. Einfache und schnelle Darstellungen (Ampeln, Übersichten, Verzweigungen in die unteren oder oberen Ebenen und dergleichen) verschaffen dem jeweiligen Nutzer den für ihn relevanten Über- und Einblick in alle für ihn wesentlichen Tatbestände.

Das Controlling-Informationssystem hat sich in den letzten Jahren in den Versicherungsunternehmen weg von einem starren und unübersichtlichen „Standard“-Berichtswesen hin zu einem maßgeschneiderten flexiblen Nachrichtensystem entwickelt, was für eine breite Akzeptanz dieser Instrumente bei den Führungskräften der Assekuranz eine wesentliche Voraussetzung ist. Ein Problem sind bei manchen Versicherungsunternehmen — trotz einer Fülle operativer Einzeldaten — die noch fehlenden übergreifenden Steuerungsinformationen (z.B. die Kombination von Segmentinformationen über alle Sparten hinweg für die einzelnen Kunden).

Ein Grund hierfür sind die noch im Einsatz befindlichen alten spartenorientierten Bearbeitungssysteme mit unterschiedlichen Datenmodellen (meist aus Risikosicht der jeweiligen Sparte), was beispielsweise das Zusammenführen von Daten eines Kunden erschwert. Andererseits gibt es — vor allem im gewerblichen Bereich — inzwischen viele externe Informationsquellen, aus denen die eigenen Kundendaten um weitere externe Informationen ergänzt werden können. Auch bieten einige Marktforschungsunternehmen regelmäßig Panel- oder Voll-Informationen auf mikrogeografischer Basis an, die als Potenzial- und Konkurrenzinformationen vor allem die strategische Produkt- und Vertriebssteuerung wirksam unterstützen können.

Daneben gibt es eine ganze Reihe an (finanz-)mathematischer Software, an Software für die Planung vernetzter Investitionsprojekte, an Software für die qualitative und quantitative Beurteilung von Entscheidungsalternativen und Sze-narien, an „fuzzy-logic“-Software für ein Data Mining aus statistischen Datensammlungen, Scoring-Modelle und weitere techni sche Hilfen, die einzelne Analyse-, Planungs-und Kontroll-Aufgaben einfach und wirksam unterstützen können. Versicherungsunternehmen sind beim Test und bei der Anwendung dieser Tools oft die Pioniere, gerade weil sie über umfassende Datensammlungen und über lange Zeitreihen verfügen und das Denken in langen Zeitreihen ein grundlegender Bestand teil des Versicherungsgeschäftes ist.

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