Strategisches F&E-Controlling

strategisches F&E-Controlling richtet sich auf die Informationssammlung und -analyse zur Steuerung der F&E-Strategie. Als wichtige Einzelprobleme sind anzusehen:

– die Beurteilung der Schwerpunkte oder Gebiete, auf die sich die F&E richtet,

– die Beurteilung der relativen Bedeutung der Forschung gegenüber der Entwicklung sowie

– die Beurteilung der Effizienz der F&E-Ent-wicklungsprogramme.

Das erste dieser Einzelprobleme erfordert eine systematische Analyse der künftigen politischen, ökonomischen, sozialen und technologischen Umweltbedingungen, die auf die eigene F&E Einfluss nehmen können. Hierzu werden Szenarios abgeleitet, innerhalb derer die technologische Entwicklung einzelner Technologien aufgrund von S-Kurven erfasst werden kann. Die technologische Ist-Situation des Unternehmens und gewünschte Soll-Situationen können in Technologie- und Patentportfolios dargestellt werden, für die eine Verbindung zu den Marktportfolios herzustellen ist.

Die Ausrichtung der F&E-Tätigkeit auf Produkte oder Prozesse wird in Abhängigkeit von den allgemeinen Unternehmenszielen ebenso bestimmt werden wie in Abhängigkeit vom Entwicklungsstand einzelner Produktarten. Im Frühstadium ihrer Marktentwicklung werden eher Produktinnovationen und darauf gerichtete F&E dominieren, im Spätstadium dagegen eher Prozessinnovationen. Es ist also festzustellen, in welchem Stadium ihres Lebenszyklus sich eine Produktart befindet. Die relative Bedeutung der Forschung gegenüber der Entwicklung ist im Wesentlichen vom Nutzen der Forschung bestimmt. So wird Forschung um so höhere Bedeutung haben,

– je eher sie für die eigene Entwicklung notwendige Wissensgrundlagen bereitstellt

– wenn sie faktisch (wenn auch nicht notwendig rechtlich) schutzfähig ist

– wenn sie die Kommunikationsfähigkeit mit der wissenschaftlichen Umwelt fördert

– wenn sie als Motivationsinstrument bei der Personalgewinnung dienen kann

Die globale Effizienzmessung von F&E-Bereichen kann auf verschiedene Techniken zurückgreifen, setzt aber in jedem Fall ein geeignetes Outputkriterium voraus (F&E-Effizienzmessung). Wegen der schwierigen Operationalisierbarkeit der wirtschaftlichen Bedeutung von neuem Wissen muss dabei auf Hilfsgrößen wie Berichte, Patente und Umsatzwachstum zurückgegriffen werden.

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