Objektivstatistische Prognoseinstrumente

Objektivstatistische Prognoseinstrumente bilden nach dem Klassifikationskriterium „Begründungszusammenhang“ neben den subjektiv-intuitiven Prognoseinstrumenten eine weitere wesentliche Gruppe von Prognoseinstrumenten und dienen der Aufstellung von beschränkt-allgemeinen Zeitraumprognosen (Verlaufsprognosen). Dabei wird von einem funktionalen und u. U. auch kausal interpretierten Zusammenhang zwischen abhängigen und unabhängigen Modellvariablen ausgegangen. Die Vorhersage von Ereigniswerten zukünftiger Zeitpunkte hängt von den prognostizierten Ergebniswerten der Vorperioden für diese oder eine andere Ereignisart ab.

Diese Interdependenzen können zur teilweisen Kompensation und Kumulation von Prognosefehlern im Zeitablauf führen. Die zu den objektiv-statistischen Prognoseinstrumenten zählenden Verfahren (Produktlebenszyklus-Konzept, GAP-Analyse, Querschnittsanalyse, Indikator-Methode, Verweilzeitverteilung, Simulationsmodelle) sind z.T. in der Lage, die Vorhersage eines Ereignisintervalls zu generieren und damit die mit steigendem Prognosezeitraum insgesamt sinkende Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses zu erhöhen. Teilweise erlauben die Prognoseinstrumente jedoch keine Aussagen zu empirischen Ereigniswahrscheinlichkeiten.

Ausgehend von der Gültigkeit der Zeitstabilitätshypothese, nach der die Gesetzmäßigkeiten der Vergangenheit im Wesentlichen auch für die Zukunft unterstellt werden dürfen (empirische Regelmäßigkeit) und dem funktionalen, u. U. auch kausalen Zusammenhang zwischen der abhängigen (endogenen) und der unabhängigen (exogenen) Modellvariablen, können die objektiv-statistischen Prognoseinstrumente wie folgt klassifiziert werden:

⦁ Prognoseinstrumente, die einen funktionalen Zusammenhang nur zwischen dem Ereigniswert (nicht auch der Ereignisart) und der Zeit als unabhängiger Variablen aufweisen,

⦁ Prognoseinstrumente, die keinen funktional-kausalen Zusammenhang mit anderen Ereignisarten aufweisen,

⦁ Prognoseinstrumente, die einen funktional, u.U. auch kausalen Zusammenhang zwischen verschiedenen Ereignisarten (auf der Basis von Hypothesen) aufweisen und

⦁ Prognoseinstrumente mit invarianter Übergangsverteilung, die den zeitlich-quantitativen Übergang zwischen Ereignisarten ermitteln auf der Basis von Zufallsstichproben.

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