Intermediation

Auch bekannt als: Reintermediation

Intermediäre reduzieren Transaktionskosten der ansonsten unkoordinierten Suche nach Tauschpartnern für verschiedene Güter und Dienstleistungen. So reduzieren sie Kosten für die Anbahnung, die Vereinbarung, die Vertragsabwicklung, die Kontrolle und nachträgliche Anpassung.

Die Intermediation hat sich in vielen Bereichen gebildet, weil sich keine Märkte gebildet haben, die gleichsam von allein gut funktionieren würden. Wie COASE betonte, sind auch Markttransaktionen mit Kosten verbunden, und einen liquiden Markt in Gang zu bringen, setzt eigentlich sehr hohe Transaktionsvolumina und damit eine hohe Uniformität der Güter oder Dienste voraus, für die Tauschpartner gefunden werden müssen. Sind Transaktionen seltener oder sind die Güter und Dienste heterogen, funktionieren Märkte von allein nicht oder nicht so gut. Dann sind Intermediäre nützlich, und sie versuchen, die von ihnen geleisteten Funktionen noch etwas anzureichern, beispielsweise verknüpfen sie die Funktion der Allokation mit einer Beratung.

Die Bedeutung der Intermediation in einer Volkswirtschaft wird vielfach unterschätzt. Auch in Wirtschaftssystemen mit Märkten, die als besonders funktionstüchtig gelten, ist der Anteil der Intermediation am Bruttosozialprodukt beträchtlich. So nennt SPULBER für die Vereinigten Staaten eine Wertschöpfung der Intermediation von rund 25%. Wahr ist jedoch, daß die durch Menschen, Teams und Firmen bewerkstelligte Intermediation an Bedeutung verliert, weil die Funktionen der Intermediation von elektronischen Märkten übernommen werden.

Intermediäre im Finanzbereich123 treten als Mittler zwischen Kapitalnachfrage und -angebot auf und erfüllen in diesem Kontext klassische Funktionen des Finanzsystems. Finanzintermediäre können als Makler, Market-Maker, Broker, Dealer, Transformator und Produzent auftreten.

1. Makler schließen mit möglichst vielen transaktionswilligen Personen Basisverträge ab und entwickeln dann die Allokation mit dem besten Fit, und schlagen Konditionen für die endgültigen Transaktionen vor.

2. Market-Maker treten bei transaktionswilligen Marktteilnehmern als Gegenseite auf. Im Laufe der Zeit kommt es zu internem Matching und Saldieren, was voraussetzt, daß es um einen Tausch von Commodities geht.

3.Broker verhelfen Transaktionswilligen zu einem Marktzugang, der ihnen verwehrt ist, weil der Handel in einem geschlossenen professionellen Kreis abgewickelt wird.

4. Dealer beteiligen sich an einem Markt und erhöhen Liquidität und Informationsgehalt der Preise.

5. Transformatoren erfüllen die vom Market-Maker bekannte Funktion in einer erweiterten Breite der Kontraktwünsche, so daß die Commodities eine größere Sortimentsbreite aufweisen.

6. Produzente erzeugen interessante, komplementäre Zusatzdienste wie Informationen oder Garantien.


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