Instandhaltungscontrolling

Technologisch hochstehende und flexible Produktionseinrichtungen für große Stückzahlen erfordern sehr hohe Investitionen. Zur Sicherstellung ihrer Rentabilität ist deshalb maximale Verfügbarkeit für hohe Auslastungen der Produktionsanlagen unabdingbar. Die Sicherstellung dieser Verfügbarkeit geschieht durch die Instandhaltung, in der alle hierzu erforderlichen Maßnahmen geplant, gesteuert und ausgeführt werden.

In automatisierten und verketteten Produktionseinrichtungen treten Nutzungsverluste durch technische Störungen in den Maschinen selbst und durch Störungen in der Verkettung auf.

Durch mangelnde Kenntnis der Störursachen und deren Folgewirkungen werden häufig falsche Maßnahmen zur Störungsbeseitigung gewählt. Wirksame Instandhaltungsstrategien können nicht entwickelt werden. Dies führt oft über lange Zeiträume zu andauernd uneffektivem Betrieb der Produktionseinrichtungen.

Deshalb ist eine zielgerichtete Stördatenerfassung und Prozessdatenbeobachtung unabdingbar Damit soll erreicht werden:

• Erhöhung der Instandhaltungstransparenz, um schnelle Entscheidungen zur Störungsbeseitigung sicherzustellen,

• statistische Auswertung und Aufbereitung der Stör- und Prozessdaten zur Schwachstellenanalyse sowie zur Steuerung der Instandhaltungsaktivitäten und

• Integration der aufbereiteten Daten in ein Controllingkonzept.

Als Stand der Technik hat sich in den meisten Unternehmen die zustandsabhängige, vorbeugende Inspektions-Strategie etabliert: Über Inspektion wird der Ist-Zustand festgestellt, über Pflege und Wartung wird der Soll-Zustand gesichert. Über Instandsetzung wird der Soll-Zustand wieder hergestellt.

Diese Strategie setzt voraus, dass erhebliche Datenmengen über Stamm- und Bewegungsdaten verarbeitet und verwaltet werden.

Typische Stammdaten sind z.B.:

• Maschinennummer, Kostenstelle;

• Bau,

• Standort,

• Soll-Prozessdaten, wie
– Taktzeit,
– Temperaturen (max., min.),
– Drucke (max., min.);

• Qualitätsdaten,

• Ersatzteilevorhaltung.

Typische Bewegungsdaten (aktuell und dokumentiert) sind z.B.

• Werkstück/Typ,

• Stückzahl gut,

• Stückzahl schlecht,

• Störbeginn/Störende,

• Störursache,

• Daten für Instandsetzungskosten-Erfassung
– Instandsetzungslohn-Zeiten,
– Sachkosten, Ersatzteile;

• Ist-Prozessdaten, wie
– Taktzeit,
– Temperaturen,
– Drucke,

• Qualitätsdaten.

Die Stördatenerfassung bzw. die Erfassung der Prozessdaten ist die originäre Datenquelle, aus der das Instandhaltungscontrolling gespeist wird, mit der Aufgabe, die Instandhaltung zur Sicherung der Verfügbarkeit der Produktionseinrichtungen bei minimalen Instandhaltungskosten zu gewährleisten.

Ein CIM-Konzept (CIM-Einführungsstrategien) ohne Instandhaltungscontrolling ist ein unvollständiger Ansatz. Gerade bei den kapitalintensiven Produktionseinrichtungen wirkt sich die mangelnde Verfügbarkeit auf die Kapazität gravierend aus.

Hohe Verfügbarkeit, gesichert durch schnellwirksame Maßnahmen zur Störungsbehebung, sind Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit des Produktionsprozesses.

Im Prinzip sind bei einer CIM-Lösung alle Schnittstellen zur Stördaten- und Prozessdatenerfassung vorhanden. Damit sind nicht nur die für das Instandhaltungscontrolling notwendigen Daten verfügbar, sondern es kann das gesamte Controllingfeld von Produktionssteuerung bis Rechnungswesen bedient werden.

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