Indifferenzkurve

Auch bekannt als: Iso-Nutzenfunktion, Iso-Nutzenkurve, Nutzen-Isoquante

In der Mikroökonomie und speziell in der Haushaltstheorie ist die Indifferenzkurve ein sehr gebräuchliches Konstrukt. In der Indifferenzkurve wird die Kombination von mehreren Gütern dargestellt, die für einen gleichen Haushaltsnutzen Verantwortung haben. Dabei wird in der Theorie angenommen, dass es den Haushalten egal ist, wie der Bedarf gedeckt wird.

Definition / Erklärung

Der Begriff Indifferenzkurve leitet sich aus dem Lateinischen „indifferens“ (übersetzt mit „sich nicht unterscheidend“) ab. Durch Kenntnisse über Präferenzen von Verbrauchern ist es auch möglich, diese in grafischer Form darzustellen. Wird die grafische Darstellung der Präferenzen von Verbrauchern erzeugt, spricht man von einer Indifferenzkurve.

Wie der Name schon sagt, werden auf der Indifferenzkurve alle Güterbündel, die für den Verbraucher dieselbe Befriedigung darstellen (die somit für den Verbraucher indifferent / gleichwertig sind) dargestellt werden.

Um zur grafischen Darstellung der Güterbündel innerhalb der Indifferenzkurve zu gelangen, wird dem Verbraucher jeweils ein Güterbündel vorgelegt und die Entscheidung überlassen, wie viel er von dem entsprechenden Gut abzugeben bereit ist, um im Gegenzug mehr von einem anderen Gut zu erhalten und so sein Befriedigungsniveau zu halten und somit indifferent zwischen den einzelnen Güterbündeln zu sein.

Innerhalb eines daraus erstellten Diagramms erhält man Punkte, die miteinander verbunden zur Indifferenzkurve führen. Die Kurve kann mehrere verschiedene Verläufe nehmen.

Konstruktion der Indifferenzkurve

Indifferenzkurve

Für die Konstruktion einer Indifferenzkurve wird im entsprechenden Zwei-Güter-Fall auf einer horizontalen Achse (X-Achse) innerhalb eines Koordinatensystems die Menge des Konsums von Gut 2 und auf der vertikalen Achse (Y-Achse) die Menge des Konsums von Gut 1 aufgezeichnet.

Vorausgesetzt wird dabei, dass beide Güter eine unendliche Teilbarkeit aufweisen. Dadurch können unendlich viele Punkte innerhalb des Koordinatensystems festgelegt werden, zwischen denen das entsprechende Individuum indifferent ist.

Die Kurve, die sich innerhalb dieses Koordinatenkreuzes durch das Setzen der Punkte ergibt, wird dann als die entsprechende Indifferenzkurve bezeichnet.

Eigenschaften der Indifferenzkurve

Per Definition ist es so, dass bei der Indifferenzkurve die subjektiven Präferenzen eines Individuums mit eingebracht werden, dadurch ist keine komplett objektive Darstellung möglich. Damit werden die Eigenschaften der Indifferenzkurve auch von dem Individuum mitbestimmt.

Unendlich viele Indifferenzkurven

Aufgrund des Faktes, dass die Stillung eines Bedürfnisses aus vielen verschiedenen Gütern heraus geschieht, könnten theoretisch auch beliebig viele Güter wie auch Punkte in die Achsen der Indifferenzkurve eingezeichnet werden. Die Darstellung würde aber ab einem bestimmten Grad zur Unübersichtlichkeit führen.

Würden sämtliche Kurven für viele verschiedene Güter in das Koordinatensystem eingezeichnet werden, würde innerhalb des Koordinatensystems lediglich eine unübersichtliche und wenig hilfreiche Darstellung erfolgen.

Zusammenfassung

  • ist ein gebräuchliches Instrument innerhalb der Mikroökonomie und dem Unterbereich der Haushaltstheorie
  • setzt die Darstellung von Gütern um, die innerhalb eines Haushaltsnutzens gleiche Verantwortung haben
  • stellt eine Gütermengenkombination dar, innerhalb derer ein indifferenter Haushalt gegeben ist
  • spiegelt die subjektiven Präferenzen eines Individuum wider und wird damit vom Individuum bestimmt


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