Finanzierungscontrolling im Industrieanlagenbau

Finanzierungscontrolling im Industrieanlagenbau ist Bestandteil des Projekt-Controlling im Industrieanlagenbau, dessen Notwendigkeit daraus resultiert, dass die Finanzierung von Forderungen gegenüber dem Kunden bei Aufträgen des Industrieanlagenbaus im Normalfall für einen Zeitraum von drei bis fünf oder sogar für acht Jahre nach Übergabe der Anlage erfolgt.

Bei einer Bauzeit von drei bis fünf Jahren ergibt sich insgesamt ein Finanzierungszeitraum von sechs bis 13 Jahren. Wird ein gleichmäßiger sukzessiver Aufbau der Kreditierung während der Bauzeit und ein entsprechender Abbau nach Übergabe der Anlage unterstellt, so ist maximal mit einer vollen Kapitalbindung (in Höhe des Auftragswertes) von ungefähr sechs Jahren zu rechnen, wobei sich ohne Berücksichtigung von Zinseszinsen und beispielhaft unterstellten 9% p.a. ein maximales Zinsvolumen von 54% des Auftragswertes errechnet. Ein Zinsvolumen von 30% – 40% des Auftragswertes kann als repräsentativ gesehen werden und entspricht einer Finanzierungsdauer ab Auftragserteilung durch den Kunden bis zum Finanzierungsende von sechs bis acht Jahren.

Das Finanzierungscontrolling richtet sich zunächst auf die Prüfung der Frage, ob mit dem Kunden für die Kreditierung der ihm gegenüber bestehenden Forderungen Zinsen in ausreichender Höhe vereinbart wurden. Es geht hier also um die Ermittlung des kalkulatorischen Finanzierungsergebnisses im Industrieanlagenbau, das jenen Zinsen gegenübergestellt wird, die dem Kunden It. Vertrag zu berechnen sind. Mehr Gewicht als das kalkulatorische Finanzierungsergebnis hat die Finanzplanung im Industrieanlagenbau, weil fehlende Liquidität schneller den Konkurs eines Unternehmens herbeiführen kann als fehlende Rentabilität.

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