Absolute Kostenvorteile

Absolute Kostenvorteile bezeichnen die Tatsache, dass ein Land gegenüber einem anderen Land finanzielle Vorteile in der Produktion einer Ware hat. Das andere Land stellt in diesem Fall die bestimmte Ware nicht selbst her, sondern entscheidet sich für den Handel.

Definition / Erklärung

Die Theorie der absoluten Kostenvorteile wurde durch Adam Smith im Jahr 1776 entwickelt. Sie gehört zur Außenhandelstheorie und soll Ländern dabei helfen, wirtschaftlich günstige Entscheidungen zu treffen. Ein Land hat dann einen absoluten Kostenvorteil bezüglich einer Ware, wenn es diese kostengünstiger herstellen kann, als jedes andere Land.

Nach der Auffassung von Smith sollte sich dieses Land auf die Produktion dieser Ware spezialisieren. Die anschließende Verteilung aller Arten von Waren erfolgt durch den Außenhandel. Von dieser Vorgehensweise soll jedes der Länder profitieren.

Beispiel: Absolute Kostenvorteile

  • Land A produziert Schwimmflügel in 20 Arbeitsstunden
  • Land X produziert Schwimmflügel in 30 Arbeitsstunden
  • = 10 Stunden Differenz – Land X hat einen größeren Aufwand
  • der absolute Kostenvorteil für Produktion dieses Produkts liegt bei Land A
  • Land A produziert Wasserbälle in 60 Arbeitsstunden
  • Land X produziert Wasserbälle in 40 Arbeitsstunden
  • = 20 Stunden Differenz – Land A hat einen größeren Aufwand
  • der absolute Kostenvorteil für Produktion dieses Produkts liegt bei Land X

Beschränkt sich Land A nun ausschließlich auf die Produktion von Schwimmflügeln und Land X auf die Herstellun von Wasserbällen, kann Land A die Wasserbälle von Land X importieren, während Land X von Land A Schwimmflügel beziehen kann.

So können – von einer aufbereiteten Situation ohne Handelshemmnisse ausgegangen – beide Länder Arbeitsstunden einsparen und effizienter Produzieren.

Handelhemmnisse

Allerdings ist es in der Realität nicht ganz so einfach wie in der Theorie, weil hier Handelshemmnisse auftreten. Diese können so umfangreich sein, dass die Produktionsvorteile eines Landes durch die Beschränkung wieder neutralisiert oder sogar in das Gegenteil verkehrt werden.

Handelshemmnisse sind alle Gegebenheiten, die den freien Handel negativ belasten. Dabei kann es sich um Zölle aller Art handeln oder um Einfuhrbeschränkungen.

Ein weiteres Problem der Theorie ist, dass es hiernach Länder gibt die gar kein Gut produzieren können (weil sie nirgendwo einen absoluten Kostenvorteil besitzen). Sie nehmen in diesem Fall nicht am Exporthandel teil.

Zusammenfassung

  • entwickelt von Adam Smith im Jahr 1776
  • wertet die Produktionskosten in jedem Land für jedes Gut aus
  • Land soll die Produktion auf diejenigen Güter beschränken, die es günstiger als jedes andere Land herstellen kann
  • andere Länder importieren dieses Gut, anstelle es selbst herzustellen
  • so sollen alle Länder wirtschaftliche Vorteile haben
  • Kritik: In der Realität ist der Handel durch Handelshemmnisse beschränkt, die die Produktionsvorteile neutralisieren können


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