Ablauforganisation des Controlling

Ablauforganisation des Controlling ist die Aktionsstruktur im Rahmen der Organisation des Controlling. Im Rahmen der Ablauforganisation des Controlling werden den Aufgaben des Controlling zu ihrer Erfüllung zeitlich und räumlich Aktionen bestimmter Träger des Controlling zugeordnet, wobei sich die arbeitsteilig durchgeführten Aktionen wiederholen können.

Es geht somit insb. um die Strukturierung der Abläufe der Planungs- und Kontrollprozesse in der Unternehmung in Form einer Dauerregelung, insb. um die Festlegung von Zeiten und Orten, an denen bestimmte Controllingaufgaben wie Planaufstellungen, Plankoordinationen, Planverabschiedungen, Planvorgaben sowie Plankontrollen durch den Controller und bestimmte Führungskräfte und / oder -hilfen vorzunehmen sind. Hierbei sind vornehmlich folgende Tätigkeiten vorzunehmen (Standardisierung von Controllingaktivitäten):

Erfassung aller Planungsobjekte und Planungsaktivitäten und Zusammenfassung zu Planungskomplexen,

Festlegung der Teilnehmer und Orte für Controllingkonferenzen,

Übermittlung von Planungsprämissen an die Planungsträger sowie Festlegung der Verfahrensvorschriften für Planung und Kontrolle = Planungs- und Kontrollrichtlinien,

Festlegung der zeitlichen Abfolge der Teilplanungen, Koordinierungsprozesse und möglichen Iterationsprozesse,

Festlegung der zeitlichen Abfolge der Kontrollkonferenzen (Controlling-Konferenzen, Ergebnisbesprechungen).

Stark formalisiert und generalisiert lässt sich die Ablauforganisation für die laufenden Planungs- und Kontroll- bzw. Überwachungsaufgaben des Controlling in einer primär funktional organisierten Unternehmung wie in der Abbildung charakterisieren.

Der Planungsprozess beginnt mit den Tätigkeiten der generellen Zielplanung bzw. Vorschau, die vom Vorstand bzw. von der Geschäftsführung mit Beratung durch den Controller und/oder durch die Zentralabteilung Unternehmungsplanung und unter Beteiligung der einzelnen Bereichsleiter durchgeführt wird. Die generelle Zielplanung sollte bei Sukzessivplanung im letzten Quartal vor dem laufenden Geschäftsjahr (= Planungsjahr) begonnen und im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres vorläufig abgeschlossen werden.

Parallel zur letzten Phase der vorläufigen generellen Zielplanung erfolgt im Planungsprozess die strategische Planung (hier Geschäftsfeldplanung mit integrierter Funktionsbereichs- und Regionalstrategieplanung). Sie wird nicht nur periodisch, sondern ggf. auch aperiodisch in Form von Projekten innerjährlich durchgeführt. Da die strategische Planung Grundlage der operativen Planung ist, sollte sie für diese um die Mitte des dritten Quartals des Planungsjahres abgeschlossen sein.

Basierend auf der vorläufigen Zielplanung und der strategischen Planung wird die operative Planung als Programm- und Maßnahmenplanung sowie Werteplanung in den einzelnen Bereichen zunächst dezentral vorbereitet, wobei die Koordination mit der gesamtunternehmungsbezogenen Ergebnis- und Finanzplanung vom Controller veranlasst und durchgeführt wird. Diese Planungen erfolgen i.d.R. computergestützt.

Besondere Probleme kann die Umsetzung strategischer Projekte in die operative Planung sowie deren Überwachung beinhalten. Die operative Planung muss am Anfang des dritten Quartals des Planungsjahres beginnen und einschließlich aller Koordinationsprozesse bis zum Anfang des vierten Quartals vorläufig abgeschlossen sein bzw. in der letzten Hälfte des vierten Quartals endgültig festgelegt werden.

Zeitlich parallel mit der operativen Planung kann die zusammenfassende gesamtunternehmungsbezogene Ergebnis- und Finanzplanung beginnen. Mit der endgültigen Fixierung der operativen Planung und der Verabschiedung des Budgets sowie der Bilanz- und Finanzplanung kann die zusammenfassende Planung abgeschlossen werden und die endgültige Festlegung der generellen Ziele erfolgen.

Die Kontrolle der Zielerreichung erfolgt in Ergebnisbesprechungen, die quartalsweise durchzuführen sind und vom Controller vorbereitet werden. Sie beziehen sich auf das laufende Jahr und finden z.T. im Rahmen der Planungskonferenzen statt.

Divisional organisierte Unternehmungen zeichnen sich im Rahmen der Ablauforganisation des Controlling durch komplexere Informationsbeziehungen aufgrund der höheren Systemdifferenzierung aus. Es erfolgen für die vier Teilplanungskomplexe mehrstufige Planungs- und Kontrollprozesse, z.T. wiederum mit Rückkoppelung untereinander.

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