Arbeiten im Finanzsektor: Diese drei Berufe sind nach wie vor gefragt

Pixabay, 2860753, David Schwarzenberg

Die Coronakrise hat die Finanzbranche heftig getroffen – dabei gerieten Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister bereits vor der Pandemie durch den digitalen Wandel mächtig unter Druck. Dennoch gibt es Berufe, die im Finanzwesen nach wie vor gefragt sind.

Aktuare

Aktuare arbeiten gewissermaßen in den Maschinenräumen des Finanzwesens – deshalb werden diese Spezialisten immer gebraucht. Sie sind wissenschaftlich ausgebildete Experten, die mit ihrem mathematischen Wissen Probleme bei Fragen der Altersversorgung, Kapitalanlage sowie im Versicherungs- und Bausparwesen analysieren und Lösungsansätze liefern. Zu ihren Aufgaben gehört insbesondere die Risikoabschätzung vor einer Vertragsunterzeichnung, zum Beispiel in einer Rückversicherung. Die Beurteilung solcher Wahrscheinlichkeiten gehört zu den zentralen Aufgaben eines Aktuars.

Dementsprechend arbeiten diese Fachkräfte für Versicherungsgesellschaften, bei Trägern der Altersversorgung, Banken, Bausparkassen sowie Beratungs- und Wirtschaftsunternehmen.       

Finanzberater

Der Finanzberater ist ein weiterer Beruf mit Perspektive. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe: Seit Jahren sorgt die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) dafür, das ehemals attraktive Geldanlagemöglichkeiten wie das Sparbuch oder das Festgeld kaum mehr Zinsen abwerfen. Außerdem steigt der Bedarf nach einer privaten Altersversorgung, mit entsprechendem Beratungsbedarf.

Gleichzeitig beraten Finanzdienstleister auch bei Vermögensanstiegen, beispielsweise im Fall einer Erbschaft, oder bei steigendem Kostendruck bei privaten Fixkosten. Kurzzeitige dramatische Veränderungen an den Kapitalmärkten, wie etwa durch das Coronavirus, verunsichern Kleinanleger zusätzlich. Vor diesem Hintergrund finden Finanzberater immer mehr Kunden.

Der klassische Ausbildungsweg erfolgt über eine Lehre zum Versicherungs- oder Bankkaufmann oder ein wirtschaftswissenschaftliches Studium. Danach sorgen diverse Weiterbildungsstationen für die entsprechende fachliche Expertise. Finanzberater arbeiten unter anderem im Privatkundenbereich von Banken, Versicherungen oder Finanzdienstleistern. Viele wählen als unabhängige Finanzberater den Weg in die Selbstständigkeit.

Alternativ zum traditionellen Ausbildungsweg geben Finanzdienstleistungsunternehmen wie die MLP Finanzberatung SE, die DVAG oder die tecis Finanzdienstleistungen AG talentierten Bewerbern eine Chance als Quereinsteiger. In internen Ausbildungen wie bei der tecis AG werden den Trainees erfahrene Mentoren an die Seite gestellt. Ziel ist ein Abschluss als Fachwirt für Finanzberatung mit IHK-Zertifikat. Später können die Absolventen bei tecis zwischen zwei Karrierewegen wählen – einem als Führungskraft und einem als Profiberater.

Controller

Nicht nur während internationaler Krisen wie der Coronapandemie ist die Expertise eines erfahrenen Controllers gefragt – auch sonst sind diese Spezialisten fürs interne Rechnungswesen entscheidend für die betriebswirtschaftliche Planung in Unternehmen. Sie liefern gewissermaßen eine laufende Reportage über alle relevanten betrieblichen Abläufe und warnen, wenn etwas aus dem Ruder läuft.

Controller berichten die Ergebnisse ihrer Arbeit der Führungsetage. Dabei schlagen sie korrigierende Maßnahmen vor und helfen so ihren Vorgesetzten beim Erreichen der Unternehmensziele.

Gute Controller zeichnen sich durch sehr gutes Zahlenverständnis und umfassende Kenntnisse der relevanten IT-Tools aus. Hinzu kommen tief reichende betriebswirtschaftliche Kenntnisse, Teamfähigkeit sowie ein überdurchschnittliches logisches Denkvermögen. Ebenso wichtig ist eine vorausschauende Denkweise.

In großen Unternehmen ist das Controlling häufig dezentralisiert. Deshalb suchen Konzerne oft Controller, die auf Bereiche wie den Vertrieb, die Logistik oder die Produktion spezialisiert sind.