Due-Diligence

Diligence bedeutet soviel wie erforderliche Anstrengung und Sorgfalt, und Due-Diligence ist die sorgsame Prüfung einer Unternehmung oder einer bevorstehenden Transaktion.

Der Begriff entstammt der amerikanischen Praxis für den Verkauf von Unternehmen, dem Anlegerschutzrecht der USA, und der Prospektprüfung bei der Emission von Wertpapieren. Heute wird der Begriff der Due-Diligence bei der Vorbereitung einer Akquisition oder eines IPO gebraucht. Bei der Beurteilung und Bewertung einer Unternehmung verlangt die Due-Diligence die genaueste Überprüfung ihrer Berichte und Pläne, um Investoren eine sachlich begründete, geprüfte und daher zuverlässige Empfehlung geben zu können.

Es geht also nicht einzig darum, die von der Unternehmung bereitgestellten Informationen wie bei der Prüfung des Jahresabschlusses formal und rechnerisch zu prüfen, die gegebenen Informationen werden stärker auf ihren materiellen Gehalt geprüft. Geschäftspläne sollen wirklich realistisch sein und nicht nur eine Zukunftserwartung zeichnen. Außerdem wird sorgfältig geprüft, ob die gegebenen Informationen vollständig sind oder ob noch weitere zu beschaffen sind.

Die Due-Diligence ist umfangreich und aufwendig. Oft werden für Teilschritte Spezialisten herangezogen. So wird die Financial Due Diligence, die Legal Due Diligence, die Management Due Diligence, die Environmental Due Diligence sowie die Insurance Due Diligence unterschieden.

Durch die Offenlegung von Information (Disclosure) wird die zwischen dem gut informierten Verkäufer und dem weniger informierten Kaufinteressenten bestehende Informationsasymmetrie reduziert. Das Offenlegen der Informationen liegt primär im Interesse des Kaufinteressenten, der es so fundiert bewerten kann. Der Verkäufer sieht zwei Aspekte: Einerseits werden positive Aspekte die Bewertung des Unternehmens erhöhen.

Negative Sachverhalte werden zwar den Kaufpreis reduzieren, doch reduziert das Offenlegen den Abschlag für die Unsicherheit, den ein Käufer bei der Bewertung vornimmt, wenn er nur einen teilweisen Einblick in das Unternehmen hat. Andererseits ist das Offenlegen von Informationen kritisch, wenn es sich bei dem Interessenten um einen Wettbewerber handelt, der sich dann doch noch zurückziehen und seine Strategie aufgrund der Informationen zum Nachteil der für einen Kauf in Betracht gezogenen Unternehmung andern könnte.


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