Stille Selbstfinanzierung

Die stille Selbstfinanzierung wird durch die Bildung stiller, nicht aus der Bilanz ersehbarer Reserven erreicht, sofern diese durch Gewinne gedeckt sind. Stille Reserven sind Kapitalreserven, die ihre Entstehung einer positiven Wertdifferenz zwischen dem Tagesbeschaffungswert und dem Buchwert verdanken, wobei für nicht aktivierte Güter der Buchwert mit Null angenommen wird.

Die stille Selbstfinanzierung erfolgt durch bewusste Bilanzierungsakte und / oder bewusste Bewertungsakte, wobei liquide Mittel im Unternehmen gebunden werden, ohne zuvor als Gewinn zu erscheinen:

Unterbewertung

Durch Unterbewertung der Aktiva, z. B. durch überhöhte direkte Abschreibungen, Nichtaktivierung aktivierungsfähiger Aufwendungen, zu niedrige Ansätze des Umlaufvermögens.

Überbewertung

Durch Überbewertung der Passiva, z. B. durch zu hohe Rückstellungen, die je nach dem Rückstellungsgrad kurz- bis langfristige Finanzierungsquellen sein können und/oder Rech-nungsabgrenzungsposten, die meist kurzfristige stille Reserven enthalten.

Für das Unternehmen ist es wichtig zu wissen, wie lange die durch die stille Selbstfinanzierung im Unternehmen gebundenen Mittel für Finanzierungszwecke eingesetzt werden können. Entsprechend sind dauerhafte, langfristige, mittelfristige und kurzfristige stille Reserven zu unterscheiden.

Bildung stiller Reserven

Mit der Bildung stiller Reserven wird der Gewinn des Unternehmens zunächst verringert, ihre Auflösung nach einer bestimmten Zeit bewirkt, aber seine Erhöhung, d. h. Gewinnauszahlungen werden nicht vermieden, sondern nur auf spätere Perioden verschoben. Aus diesem Grunde müssen gegenwärtige Vorteile mit zukünftigen Nachteilen abgewogen werden.

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