Rentabilitätskennzahlen

Rentabilitätskennzahlen bilden neben den Liquiditätskennzahlen die zentralen Steuerungsgrößen des IRL-Jahresabschluss-Kennzahlensystems zur Steuerung von Erfolg und Rentabilität.

Jahresüberschussfehlbetrag

Zentrale Größe des Rentabilitätsteils ist der Jahresüberschussfehlbetrag. Er verkörpert neben dem tendenziell nachhaltigen Erfolg aus Leistungs- und Finanzaktivitäten auch den außerordentlichen Anteil am Gesamterfolg. Die das ordentliche Ergebnis bestimmenden Größen lassen sich planen und monatsweise vorgeben. Die außerordentlichen Erfolgskomponenten können mittels eines Chance and Risk Managements (Balanced Chance and Risk Management) bestimmt werden, das eine auch unterjährige Betrachtung eben dieser Teilfunktionalitäten zulässt. Das ordentliche Ergebnis setzt sich aus dem ordentlichen Betriebsergebnis und dem ordentlichen Finanzergebnis zusammen. Die beiden Teilergebnisse müssen für kurze Zeiträume, z.B. Monate, geplant und kontrolliert werden.

Economic Value Added (EVA)

Da das absolute Ergebnis jedoch keine Auskunft über den Erfolg des Unternehmens gibt, muss es durch den jeweiligen Kapitaleinsatz relativiert werden. Diese Relation gibt an, wie erfolgreich das überlassene Kapital genutzt wurde. Die Kapitalrentabilitäten eignen sich, genau wie der Economic Value Added (EVA) (Wertorientiertes Controlling), mittels Planbilanzen sowie Plangewinn- und verlustrechnungen auch für eine quartalsweise Vorgabe und Kontrolle. Kurzfristig, also auch monatlich ermittelbar, sind die Umsatzrendite und Teile der Kapitalumschlagshäufigkeit. Sie hängen eng mit dem laufenden Erfolgsgeschehen zusammen, können sich entsprechend schnell ändern und müssen auch aus diesem Grund für kürzere Zeiträume vorgegeben und kontrolliert werden.

Umsatzrentabilitä

Umsatzrentabilität bringt zum Ausdruck, wie gut das Unternehmen seine Leistungen am Markt verkaufen und wie kostengünstig es diese Leistungen herstellen konnte. Je größer sie ist, um so mehr Spielraum besteht, Preisrückgänge und Kostensteigerungen aufzufangen. Die Kapitalumschlagshäufigkeit lässt erkennen, wie oft das betriebsbedingte Kapital durch den Umsatz umgeschlagen worden ist und zeigt, wie intensiv die Vermögensbestände genutzt werden. Bei einer vorausgesetzten positiven Umsatzrendite kann durch eine Steigerung der Kapitalumschlagshäufigkeit eine Erhöhung des Return an Investment (ROI) erzielt werden. Aus diesem Grund bedarf es auch hier einer laufenden Planung und Überwachung. -> Umsatzrentabilität berechnen 

ROI als Relation aus Betriebsergebnis

Der ROI als Relation aus Betriebsergebnis zu betriebsbedingtem Gesamtkapital gibt an, wie viel Eigenkapitalzuwachs aus betriebsbedingter Tätigkeit durch das überlassene Vermögen insgesamt erwirtschaftet werden konnte. Er ist ein Indikator für die nachhaltige Ertragskraft eines Unternehmens. Im Zusammenhang mit kurzfristigen Überlegungen ist wichtig, wie häufig sich die Materialien bzw. die Forderungen umschlagen. Die Materialumschlagszeit ist ein Indiz für die Güte der betrieblichen Materialwirtschaft. Die Forderungsumschlagszeit gibt das durchschnittliche Zahlungsziel an, welches dem Kunden gewährt wird. Bei einer Erhöhung dieser Relation nimmt tendenziell das Kreditrisiko zu und die Kosten der Kapitalbindung steigen.

quartalsweise Rentabilitätssteuerung

Die quartalsweise Rentabilitätssteuerung beruht hauptsächlich auf drei Kenngrößen: Gesamtkapitalrentabilität, Eigenkapitalrentabilität und EVA. Die Gesamtkapitalrentabilität verdeutlicht die Erfolgskraft des Unternehmens losgelöst von der Kapitalstruktur. Diese Kennzahl gibt an, welche Rendite die Kapitalgeber insgesamt erwirtschaftet haben. Sie lässt einen Vergleich mit der Leistungskraft derselben oder anderer Unternehmungen im Zeit- bzw. Branchenvergleich zu. Die Eigenkapitalrentabilität zeigt dem Eigentümer, wie erfolgreich mit seinem Kapital gewirtschaftet wurde. Die Maximierung dieser Größe entspricht dem Ziel der Gewinnmaximierung.

Vorteilhaftigkeit einer Investition

Sie liefert den Vergleichsmaßstab, anhand dessen die Vorteilhaftigkeit einer Investition in diesem Unternehmen, gemessen an anderen Investitionsalternativen, beurteilt werden kann. Der EVA schließlich bildet eine Kapitalkostenbetrachtung ab, bei der der nachhaltigen Ertragskraft des Unternehmens eine risikoorientierte Vergleichsrendite gegenübergestellt wird. Das Produkt aus dieser Differenz mit dem eingesetzten Kapital ist somit als absolute Überschussrendite zu der WACC-Investitionsalternative zu interpretieren.

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