Bestellmengenplanung

Bestellmengenplanung ist die Gesamtheit aller Planungsaktivitäten innerhalb der Beschaffungsprogrammplanung zur Festlegung der Gütermengen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt bestellt werden soll. Der in der Bedarfsplanung bestimmte Periodenbedarf wird in zu bestellende Teilmengen aufgespalten. Hierbei ist ein Optimierungsproblem zu lösen, weil eine Bestellung zwei gegenläufige Kostenwirkungen auslöst.

Je größer die Bestellmenge ist, desto höher werden die Lagerhaltungskosten. Durch eine geringere Stückzahl pro Bestellung erhöht sich die Bestellhäufigkeit, und demzufolge die Summe der Bestellkosten.

Bei einfachen Modellen wird die optimale Bestellmenge durch Minimierung der Summe aus Lagerhaltungskosten und Kosten für die Bestellung ermittelt. Man erhält die klassische Bestellmengenformel:

optimale Bestellmenge = 1200 * Jahresbedarf * Bestellkosten / Einstandspreis * Lagerhaltungskostensatz

Sie gilt unter den Prämissen eines relativ kontinuierlichen und gleichmäßigen Lagerabganges bzw. eines in kleinen Sprüngen, aber stets konstanten Mengen auftretenden Bedarfs während des Planungszeitraumes. Bei schwankenden Bedarfsmengen muss man optimale dynamische Bestellungen berechnen. Sie können mit Hilfe heuristischer Verfahren (z.B. gleitende Bestellmenge) oder Optimierungsverfahren der dynamischen Programmierung bestimmt werden. In erweiterten Modellen können auch Rabatte, Skonti und sonstige Preisnachlässe berücksichtigt werden.

Falls ein aufgetretener Bedarf nicht oder nur teilweise gedeckt werden kann, entsteht eine sog. Fehlmenge. Kann der Güterbedarf wegen einer Überschreitung der Lieferzeit nicht gedeckt werden, spricht man von einer Verzugsmenge. Fallen die Lieferung und demzufolge die Produktion ganz aus, handelt es sich um eine Verlustmenge. Sicherheitsbestände (Bestandsplanung) sollen Fehlmengen vermeiden helfen.

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