Auftragsfreigabe in der Produktion

Auftragsfreigabe ist das Bindeglied zwischen Maschinenbelegungsplanung als letzte Phase der Produktionsprozessplanung und den Aktivitäten innerhalb des Produktionssteuerungssystems. Obwohl innerhalb des Produktionsplanungssystems der mengenmäßige und zeitliche Fluss der Produktion vorbestimmt wird, ist vor der Realisierung der Aufträge durch die Auftragsfreigabe zu prüfen, ob tatsächlich die benötigten Ressourcen (Vorprodukte, Werkstoffe, Werkzeuge, Betriebsmittel, NC-Programme und Arbeitskräfte) bereitstehen. bezüglich des Freigabealgorithmus unterscheidet man zwischen einer statischen und dynamischen Auftragsfreigabe.

Bei der statischen Auftragsfreigabe wird die Verfügbarkeitsprüfung der Ressourcen auf den Zeitpunkt der Auftragsfreigabe ausgerichtet. Ein Auftrag wird somit erst dann freigegeben, wenn zum Freigabezeitpunkt die benötigten Ressourcen physisch verfügbar sind.

Die dynamische Auftragsfreigabe setzt eine Simulation des Produktionsablaufs voraus und gibt auch solche Aufträge frei, deren benötigte Vorprodukte zum Zeitpunkt der Verfügbarkeitsprüfung physisch nicht verfügbar sind, jedoch bis zum geplanten Starttermin aufgrund der Produktionssimulation fertiggestellt werden.

Als besondere Ausprägung des statischen Verfahrens hat sich die belastungsorientierte Auftragsfreigabe durchgesetzt, die auch in PPS-Standardsoftware (Produktionsplanungs- und -steuerungssysteme) bereits implementiert wurde. Bei diesem Verfahren werden nur so viele Aufträge (gemessen in Fertigungsstunden) in die Produktion freigegeben, wie von dieser unter Beachtung einer Dispositionsschranke zum Ausgleich von Störungen und Fehlschätzungen verarbeitet werden können. Damit wird eine Verringerung der Kapitalbindungskosten durch Reduktion der Lagerbestände in der Produktion erreicht.

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