Arten des Großhandels

Aufkaufgroßhandel

Der Aufkaufgroßhandel kauft Rohstoffe aus Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Bergbau (Eier, Getreide, Wolle, Baumwolle, Holz, Erze usw.). Er sammelt aber auch Altmaterial und Abfallstoffe (Altpapier, Schrott, Altmetalle usw,) und führt sie sortiert dem entsprechenden Industriezweig als Rohstoff zu.

Produktionsverbindungshandel

Der Produktionsverbindungshandel schaltet sich zwischen die verschiedenen Stufen der Herstellung, zwischen Industrie und Industrie, ein. Er versorgt z. B. als Großhandel mit Metallhalbfabrikaten die Metall verarbeitenden Industrien und Handwerker mit Blechen, Bändern, Drähten, Röhren usw.

Häufig kommt im Produktionsverbindungshandel das sog. Streckengeschäft vor. Dabei liefert der Hersteller auf Anweisung des Großhändlers direkt an den Käufer, ohne dass die Ware beim Großhändler gelagert wird.

Absatzgroßhandel (Konsumgütergroßhandel)

Der Absatzgroßhandel (Konsumgütergroßhandel) schließlich ist ein Handel mit Fertigwaren, die für den Konsum bestimmt sind. Sein Arbeitsgebiet umfasst praktisch alles, was der Verbraucher benötigt:

  • er übernimmt die Lagerhaltung und ermöglicht es so seinen Abnehmern, ihr Lager klein zu halten und nicht unnötig Kapital festzulegen
  • er wählt aus der Fülle der Erzeugnisse vieler Fabrikanten die für seine Abnehmer infrage kommenden aus (Sortimentsbildung). Er erspart ihnen damit den Verkehr mit hunderten von spezialisierten Lieferern
  • er finanziert einerseits die Herstellerbetriebe, denen er durch Abnahme großer Posten das Absatzrisiko abnimmt, andererseits die Einzelhandelsunternehmen, denen er in der Regel ein Ziel von 30 bis 90 Tagen gewährt


Der Absatzgroßhandel wird unterteilt in:

Sortimentsgroßhandel – Das breite Sortiment umfasst verschiedene Warengruppen (z. B. Lebensmittelgroßhandel);

Spezialgroßhandel – Das tiefe Sortiment umfasst unterschiedliche Qualitäten einer bestimmten Ware (z. B. Weingroßhandel).

Betriebsformen des Absatzgroßhandels sind:

Zustellgroßhandel – Der Großhändler beliefert die Einzelhandelsunternehmen.

Cash-and-carry-System – Das Cash-and-carry-System („zahle und trage weg“). Hierbei haben Großhandelsunternehmen das Prinzip des Discountgeschäfts mit Selbstbedienung nach dem Vorbild des Lebensmitteleinzelhandels übernommen. Diese Betriebe Werden von den Lebensmitteleinzelhändlern, vom Gaststättengewerbe und dem Lebensmittelhandwerk aufgesucht. Viele Cash-and-carry-Betriebe haben in den letzten Jahren die ursprüngliche Zielsetzung aufgegeben und sind zu Verbrauchermärkten geworden.

Rackjobbermethode (Rack Jobber) – Die Rackjobbermethode gewinnt in letzter Zeit größere Bedeutung. Die Aufgabe des Rackjobbers ist es, Supermärkte, Verbrauchermärkte und andere Einzelhandelsunternehmen mit Waren des Ergänzungssortiments (z. B. Parfüm) zu beliefern. Rackjobber liefern dieses Ergänzungssortiment meist mit den zugehörigen Werbemitteln in Kommission. Das Sortiment wird ständig gewechselt, um den Käufern neue Kaufanreize zu bieten.

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